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Zwangsarbeit2

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2 Historische Voraussetzungen für die Zwangsarbeit im Nationalsozialismus

Das Wort „Zwangsarbeiter“ ist ein Nachkriegsbegriff für Männer und Frauen, die aus den von Deutschland besetzten Ländern kamen und in Deutschland arbeiten mussten.

Die Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland stellt den größten Fall an Ausbeutung von Menschen seit dem Ende der Sklaverei dar. So wurden während des Zweiten Weltkrieges nach verschiedenen Schätzungen zwischen 7 und 12 Millionen Menschen zur Zwangsarbeit in Deutschland eingesetzt, wovon der weitaus größte Teil zwangsrekrutiert wurde.

Der Einsatz von Zwangsarbeitern hatte mehrere Gründe, so waren Ziele der Zwangsarbeit die Steigerung bzw. Aufrechterhaltung der Produktion in der Rüstungsindustrie, Wirtschaft und Landwirtschaft aber auch die physische Vernichtung von Menschen aus rassenideologischen und politischen Gründen zählte dazu.

Im Spätsommer 1944 stellten sie etwa ein Viertel aller in der gesamten deutschen Wirtschaft beschäftigten Arbeitskräfte. Diese Menschen stammten aus allen von Deutschland besetzten Ländern Europas, die meisten aus Polen und der damaligen Sowjetunion, viele von ihnen waren sehr jung und etwa die Hälfte waren Mädchen und Frauen.

2.1 Politische und ideologische Hintergründe

Ein weiterer Grund für die Zwangsarbeit war die strafrechtliche Disziplinierung und Rassendiskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen. So wurden auch Deutsche, die von den Nationalsozialisten als „arbeitsscheu“ oder „asozial“ eingestuft wurden, im Bergbau, Steinbrüchen oder im Straßenbau zu schwersten körperlichen Arbeiten gezwungen. Doch die rassistische Diskriminierung stand im Vordergrund. Die Zwangsarbeiter wurden in 4 Gruppen gegliedert (siehe 3.1), hier dominierte eine strenge sozialrassische Hierarchie:

Zwangsarbeiter aus Westeuropa kamen anfangs freiwillig nach Deutschland, sie wurden deshalb als „freiwillige Fremdarbeiter“ oder „Westarbeiter“ bezeichnet. Sie wurden von den

Nationalsozialisten als arisch spezifiziert und waren teilweise auch den deutschen Arbeitern annähernd gleichgestellt (Lohn, Ernährung, Unterkunft).

Zwangsarbeiter aus dem Osten wurden weitaus schlechter behandelt. Es waren Sklavenarbeiter, sie besaßen wesentlich weniger Rechte oder gar keine. Sie wurden in vielen Fällen einer so genannten „Leistungsernährung“ unterworfen, es gab härteste Strafen für geringste Vergehen. Sie waren oft in Lagern unter hygienisch unmenschlichen Bedingungen untergebracht.

„Die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten wird einmal mehr durch die Behandlung der Zwangsarbeiter als beliebig verschiebbares `Menschenmaterial` deutlich, die auch vor einer Gefährdung von Leib und Leben der Zwangsarbeiter nicht zurückschreckte“ (Q2)

Das Ziel des NS-Regimes war die Vernichtung durch Arbeit. Erst in den letzten Kriegsjahren setzte ein Umdenken ein, da die Zwangsarbeiter für die Aufrechterhaltung der Wirtschaft unabdingbar waren.

2.2 Wirtschaftliche Hintergründe

Die Wirtschaftshistorie der NS-Zeit wird in drei Phasen gegliedert. In der ersten Phase von 1933-1936 wurde durch die kostspieligen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die Einführung des Reichsarbeitsdienstes sowie durch die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht (1935) Vollbeschäftigung erreicht.

Die erhöhte Produktion macht sich vor allem im Bereich der Investitionsgüter bemerkbar. Das NS-Regime verfolgte das Ziel der Autarkiepolitik1 und erhöht die Rüstungsaktivitäten.

Durch die Ankündigung Hitlers, die deutsche Kriegswirtschaft müsse innerhalb von 4 Jahren „kriegsfähig“ sein, wurde die Aufrüstung offen propagiert. In dieser zweiten Phase von 1936-1941 rückte die Wehrwirtschaft in das zentrale Visier der deutschen Wirtschaftspolitik. Die Rohstoffpolitik und der zunehmende Arbeitskräftemangel ließ die nun erhöhte Rüstungsproduktion schnell an ihre Grenzen stoßen.

Mit Kriegsausbruch im September 1939 verschärft sich der Arbeitskräftemangel massiv, denn die Männer werden in die Wehrmacht eingezogen, sie und die gewaltige Ausweitung der Rüstungsindustrie reißen große Lücken. Selbst eine Ausweitung der Arbeitsdienstver-pflichtung auf Jugendliche, Frauen und Alte konnte diesen Mangel nicht kompensieren. Zu diesem Zeitpunkt setzt der „Ausländereinsatz“ des Regimes ein. Zunächst kamen angeworbene freiwillige Arbeitskräfte, doch mit der Ausweitung des Krieges begann der Einsatz von Kriegsgefangenen aus Polen und später auch aus anderen Ländern. Durch die lang andauernden Stellungskriege nach 1941 wurde die Rüstungsindustrie weiter intensiviert.

Mit der dritten Phase der „totalen Kriegswirtschaft“ begann die menschenverachtendste Arbeitsmarktpolitik der deutschen Wirtschaft. Der Einsatz ausländischer Arbeitskräfte wurde

auf sowjetische Zivilarbeiter und auf sowjetische Kriegsgefangene ausgedehnt. Letztendlich wurden in den letzten 2 Kriegsjahren sogar jüdische KZ-Häftlinge zwangsrekrutiert, um die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften zu stillen. Ziel der Zwangsarbeit war jetzt die Aufrechterhaltung der Produktion in Landwirtschaft, Bergbau und Industrie. Da die Zwangsarbeiter erst angelernt werden mussten und unter den denkbar schlechtesten Arbeits- und Versorgungsbedingungen lebten, konnten sie zumeist den Mangel an Fachkräften nicht ausgleichen. 2.3 Bewertungen der Zwangsarbeit

Das Deutsche Reich verstieß eindeutig gegen das Völkerrecht, besonders den Kriegsgefangenen wurden die geltenden Normen vorenthalten. Um diese völkerrechtlichen Bestimmungen (Genfer Konvention von 1929 über die Behandlung von Kriegsgefangenen und Haagener Landkriegsordnung von 1907) zu umgehen, wurden die Kriegsgefangenen einfach in den Zivilstatus versetzt.

Nicht nur der Verstoß gegen das Völkerrecht wäre hier zu nennen, auch führte der Einsatz der Zwangsarbeiter in Deutschland zu einem Widerspruch. Die Kriegswirtschaft brauchte dringend die Arbeitskräfte zum Einsatz für die eingezogenen Männer. Andererseits war es widersprüchlich „Fremdvölkische“ in Deutschland zu beschäftigen. Man sah darin zum einen eine sicherheitspolitische Gefahr und zum anderen fürchtete man um die „Blutunreinheit“ des deutschen Volkes. Diesem Widerspruch war nur beizukommen, indem man diese Menschen massiv ausgrenzte und mit Zwangsmaßnahmen brutal quälte.


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