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Aitmatow6

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6 Schlusswort

Durch meine Recherchen fand ich heraus, dass Aitmatows literarisches Schaffen stark durch seine Kindheitserlebnisse beeinflusst wird. Besonders stark prägt ihn der Tod des Vaters, der stalinistischen Repressalien zum Opfer fiel. Zweifellos ist es die Sehnsucht nach dem Vater in jungen Jahren, die er sich in so zahlreichen Werken von der Seele schreibt, ebenso seine grausamen Erinnerungen an den Krieg.

Aber nicht nur schlechte Dinge beeinflussen seine Leben. Gern denkt Aitmatow an die Zeit zurück, als ihm die Großmutter die wunderbaren Märchen erzählt und deshalb sind auch in jedem seiner Werke Mythen oder Märchen zu finden, die die Liebe und Verbundenheit zu seiner Heimat demonstrieren.

Aber auch Veränderungen sind seinem Schaffen anzumerken, was ich vor allem auf den geschichtlichen Wandel beziehe. Ein Mensch und sein Handeln verändern sich selbstverständlich mit der Zeit. Aber durch meine Arbeit mit den Werken Aitmatows in Bezug auf den geschichtlichen Umsturz der Perestroika bin ich zu der Auffassung gelangt, dass dieses Ereignis die gesamte Gesellschaft Russlands in besonders hohen Maße beeinflusst hat und nicht zuletzt Aitmatow selbst.

Obwohl Aitmatow schon immer ausgesprochen hat, was ihm missfällt, hat ihm doch die Perestroika ermöglicht, härter und deutlicher zu kritisieren. Verbirgt sich seine Kritik am Sozialismus bei „Der weiße Dampfer“ noch versteckt in einer Geschichte in einer entlegenen Försterei, spricht er die Probleme nach der Perestroika ganz offen an. Auch teilt er die Welt nicht mehr nur in Gut und Böse, wie es vorher scheint, er sieht alles differenzierter, es kommt für ihn auf die Gesellschaft an, die den Menschen und sein Handeln beeinflusst. Mit dem Umsturz beginnt eine neue Ordnung in Aitmatows Leben. Das ist auch der Grund, warum er so viele Jahre lang kein Buch mehr veröffentlicht hat. Ich habe durch viele Recherchen im Internet auch die Meinungen anderer erfahren. Es gibt auch enttäuschte Leser, die ihn kritisierten. Es ist ganz deutlich zu erkennen, dass sich die Themen, die Aitmatow in seinen Werken behandelt, verändert haben, sowohl im Inhalt als auch in der Sprache. Er selbst sagt: „Ich fühle immer deutlicher, je weiter ich komme, umso kleiner wird für mich der Leserkreis.“1 Die Probleme, die Aitmatow verarbeitet, werden komplizierter, genau wie die Ereignisse um ihn herum.

Ich schätze Aitmatow als einen zutiefst humanistischen Menschen, für den Krieg und Ungerechtigkeit zu den schlimmsten „Sünden“ gehören. Aitmatow ist sehr mit seiner Heimat verbunden, die er für nachfolgende Generationen unbeschadet bewahren möchte.


17 Besprechungen zur Gegenwartsliteratur Band 3, Seite 20

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