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3 Aitmatow im Spiegel seiner Zeit

Tschingis Aitmatow wurde am 12. Dezember 1928 in dem kleinen Dorf Scheker in Kirgisien geboren. In diesem Talas-Tal wächst er die ersten Lebensjahre unter der Erziehung der Großmutter auf. Sie erzählt ihm viele russische Märchen und Sagen, Gedichte und Bräuche und lehrt ihn die Liebe zur Muttersprache. Diese Zeit hat sein weiteres Leben sehr geprägt und ist ihm in guter Erinnerung geblieben.

Nach dem Tod der Großmutter zieht die Familie 1935 nach Moskau. Zwei Jahre später wird Aitmatows Vater, Torekul Aitmatow, Opfer der stalinistischen Repressionspolitik - ein schwerer Schlag für die Familie, denn nun beginnt eine harte Zeit. Trotz der Verachtung von außen wird Tschingis Aitmatow im Gefühl gestärkt, stolz auf seinen Vater zu sein. Die Familie kehrt zurück in den Ail und lebt fortan bei der Schwester des Vaters, welche für Aitmatow einen Großmutterersatz darstellt. Das Leben beginnt sich schließlich etwas zu normalisieren, bis der fortlaufende Krieg Aitmatows Schulabbruch fordert. Er ist somit gezwungen, mit seinen erst 14 Jahren und ältester Sohn von vier Kindern, als Sekretär des Dorfsowjets zu arbeiten, wobei er als Schuldeneintreiber und Todesnachrichtenüberbringer fungiert. Diese Lebensjahre bleiben ihm in grauenvoller Erinnerung, welche er auch in vielen seiner Werke verarbeitet.

Nach dem Krieg beendet Aitmatow die Schule und studiert von 1946-1948 an der Veterinärschule in Dzambul und dann bis 1953 an der kirgisischen Schule für Landwirtschaft, die er erfolgreich abschließt. Fortan arbeitet er als Tierzüchter auf einer Versuchsfarm.

1956 wechselt Aitmatow an das Maxim-Gorki-Institut in Moskau und schreibt erste Erzählungen wie „Aug in Auge“ oder seine weltberühmte „Djamila“, in denen er seine Kriegserlebnisse einbaut. Auch übt er während dieser Zeit bereits journalistische Tätigkeiten aus. Er arbeitet bei verschiedenen Zeitungsagenturen, unter anderem dem „Literarischen Kirgisien“.

In den folgenden Jahren schreibt er verschiedene Werke wie „Du meine Pappel im roten Kopftuch“ und „Abschied in Gülsary“. Für seine Erzählungen „Der Richtplatz“ und „Ein Tag länger als ein Leben“ erhält er unter anderem den Staatspreis der UdSSR.

1986 gründet Aitmatow das „Issyk-Kul-Forum“, eine Konferenz von Wissenschaftlern, Künstlern und Politikern weltweit. Von 1988 bis 1990 ist er Vorsitzender des Schriftstellerverbandes in Kirgisien und seit 1989 Abgeordneter des Obersten Sowjets und Gorbatschows Berater. Ein Jahr später, 1990, geht er als Botschafter der UdSSR nach Luxemburg. Lange Zeit hat Tschingis Aitmatow keine Bücher mehr geschrieben. Erst 2005 veröffentlicht er sein neues Werk „Der Schneeleopard“. Er lebt jetzt in Brüssel.

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