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3 Der Soziale Wandel in Deutschland von 1990 - 2004

Zu Beginn ist es wichtig sich darüber klar zu werden wie der oft als politisches Schlagwort instrumentalisierte Soziale Wandel möglichst systematisch darzustellen ist und somit nach wissenschaftlichen Ansprüchen bearbeitet werden kann. Dabei muss man sich bewusst werden, dass ein Sozialer Wandel stets die Gesamtentwicklung einer Gesellschaft bezeichnet. Darin eingeschlossen ist natürlicher Weise die Erkenntnis, dass für die Bearbeitung meines Themas nur die Untersuchung bestimmter Kategorien von Nöten ist. Für mein Thema erachte ich lediglich die sozioökonomischen Statistiken, welche den Wandel der Besitz- und Finanzstruktur in der Gesellschaft erfassen als wichtig. Dies aus zwei Gründen. Der banale und erste Grund ist jener, dass für die Betrachtung der Wirksamkeit der Einkommens- und Vermögungspolitik eines verteilenden Sozialstaates lediglich die Verteilung von Einkommen und Besitz wichtig ist. Zum anderen ist diese Kategorie ein so genannter Primärindikator für die Soziale Gleichheit einer Gesellschaft. Denn von ihr hängen mit zunehmender Freiheit der Wirtschaftsordnung auch die Sekundärindikatoren der Sozialen Gleichheit, wie Bildungsgleichheit oder Durchsetzungsfähigkeit im Wettbewerb.

Die Zeit ab 1990 ist in der deutschen Gesellschaft vor allem als eine Zeit der Divergenz der Sozialen Schichtung zu sehen. Der erste „Armuts- und Reichtumsbericht“, welchen die Bundesregierung unter dem Namen „Lebenslagen in Deutschland“ erstmals 2001 herausbrachte konstatierte:

„Die Bestandsaufnahme und Analyse der Entwicklung in Deutschland bis 1998 macht in fast allen Lebensbereichen deutlich, dass soziale Ausgrenzung zugenommen und Verteilungsgerechtigkeit abgenommen hat“ 1

Einkommenskategorie
(nach sekundärer Einkommensvert.)
1991 1995 2000

Absoluter Wohlstand (z.Z. >200%)

Relativer Wohlstand (150-200%)

Gehobenes Einkommen (125-150%)

Überdurchschnittliches Einkommen (100-125%)

Unterdurchschnittliches Einkommen (75-100%)

Niedriges Einkommen (50-75%)

Relative Armut (<50%)

3,1

8,9

10,8

17,3

33,7

21,0

8,3

3,3

8,9

10,9

15,1

30,3

22,7

8,8

4,2

8,4

10,1

15,0

26,3

23,8

10,6

fettgedruckt = steigende Tendenz; kursiv = fallende Tendenz

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/VorausberechnungHaushalte/Aktuell,templateId=renderPrint.psml); Stand: 28.05.2008

Wie schlägt sich diese Feststellung konkret in Zahlen nieder? Eine Studie welche in der Lage ist diese Entwicklung abzuzeichnen fertigte das statistische Bundesamt an.

Dazu wurden die Einkommensbezieh-er Deutschlands anhand ihres Anteils am Äquivalenzeinkommen kategorisiert und ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung dargestellt. In der Statistik ist eindeutig zu sehen, dass sich die Einkommensverteilung in Deutschland polarisiert. Die mittleren Einkommensbezieher nehmen relativ ab, während vor allem am unteren Rand der Einkommensskala eine zunehmende Tendenz zu beobachten ist. Dementsprechend vergrößerte sich auch der von Armut bedrohte Bevölkerungsanteil laut der Einkommens- und Verbraucherstichprobe von 1998 auf 12,7 %.

Noch evidenter ist der Unterschied in der Vermögensverteilung der deutschen Bevölkerung. Hier sieht man die gravierenden Auswirkungen einer sozialen Schieflage bereits nach wenigen Jahren. Ein kleiner Teil der Gesellschaft (4%) verfügt über ein Drittel (37 %) des gesamten Geldvermögens.


1 Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.): Lebenslagen in Deutschland. Der erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Bonn 2001, Lebenslage... S. XV.

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