Facharbeiten im Internet

Facharbeiten im Internet

Aitmatow4

Zurück

4 Inhaltlich Angabe seiner Werke

4.1 Der weiße Dampfer

Diese Novelle erscheint 1970 und erweckt durch seine Gesellschaftskritik viel Aufsehen.

Die Geschichte handelt von einem Jungen, der ohne Eltern aufwächst. Jeden Abend schaut er auf den Großen See Issyk-Kul und hofft, den weißen Dampfer zu sehen, auf dem sein Vater arbeitet. Er lebt in dem Örtchen Aul zusammen mit seinen Großeltern, Onkel Oroskul und der Tante. Der Junge hat es sehr schwer. Von den Eltern alleingelassen und von seiner Großmutter verachtet, ist Großvater Momun der einzige, der ihn versteht. Er erzählt seinem Enkel Märchen von der gehörnten Hirschkuh, die die kirgisischen Stämme beschützt. Beide glauben fest an die Existenz der Hirschkuh.

Doch Onkel Oroskul, der Tyrann, schikaniert und unterdrückt alle anderen. Er schlägt seine Frau, die ihm keine Kinder gebärt und unterdrückt als Leiter der Försterei den gutmütigen, alten Momun.

Um das Elend seiner Umgebung zu ertragen, verkriecht sich der Junge in seine Märchenwelt. Er redet oft mit seinen Freunden, Steinen, denen er Namen gibt, und möchte gern ein Fisch werden, um zu seinem Vater, dem Matrosen, zu gelangen.

Eines Tages, als Momun und Oroskul Baumstämme transportieren, passiert fast ein Unglück. In dem Moment erscheinen gerade Hirsche und Marale. Momun ist fest von der Wahrhaftigkeit seiner Mythen überzeugt und das gibt ihm den Mut, das erste Mal gegen Oroskul zu rebellieren. Er lässt ihn allein stehen mit seiner Arbeit. Dieser, daraufhin sauer, entlässt den Großvater, lässt dessen Tochter nicht mehr in sein Haus und schwört Rache.

Diese zeigt sich, als Marale in der Försterei erscheinen. Momun wird gezwungen, sie zu erschießen und tut es auch, um die Eintracht der Familie wieder herzustellen. Danach gibt es ein großes Festmahl. Momun betrinkt sich, um die Erlebnisse zu verdrängen.

Auch der Junge wird trotz Fieber gezwungen, zuzuschauen, wie seine geliebte Hirschkuh ausgeschlachtet wird. Für ihn bricht eine Welt zusammen. Er will nur noch weg und schleicht sich davon. Unterwegs sieht er den betrunkenen Großvater und rennt aus Ekel und Bestürzung immer weiter bis zum Fluss. Dort will er sich seinen Traum erfüllen und zum Fisch werden, um endlich zu seinem Vater zu gelangen.

4.2 Das Kassandramal

Als der Futurologe Robert Bork von einer seiner Forschungsreisen zurückkehrt, erwartet ihn und alle Menschen eine unfassbare Erscheinung. Der selbsternannte Mönch Filofej hat durch jahrelange Forschungen das so genannte „Kassandramal“ entdeckt. Dieses Zeichen, ein kleiner roter Punkt, erscheint auf der Stirn von immer mehr schwangeren Frauen. Es ist das Signal ihrer ungeborenen Kinder, die nicht in eine Welt der Zerstörung hineingeboren werden möchten.

Vom Weltraum aus sendet Filofej Strahlen aus, die es den Embryonen ermöglichen, sich zu äußern.

Doch auf der Erde löst das Kassandramal Erschrecken und Panik aus. Nur der Futurologe Robert Bork versteht die Absichten des Mönches und versucht, den Menschen das Problem der Selbstzerstörung verständlich zu machen. So deutet er auch die Selbstmorde der Wale als ein Anzeichen der Flucht aus dieser Welt.

Doch die Öffentlichkeit wendet sich gegen ihn. Auch sein treuer, alter Freund, der nun als Präsident der USA kandidiert, macht ihn zum Sündenbock der Menschen und Opfer der Presse, um bei den Wählern Sympathie zu gewinnen. Doch Bork gibt nicht auf und versucht, mit dem jungen Anthony Junger, der den Sinn des Zeichens und den Ernst der Lage erkennt, einen Fernsehkontakt vom Weltraum zur Erde herzustellen, um Filofej die Möglichkeit zu geben, alles zu erklären. Seine Bemühungen kosten Robert Bork bei einer Belagerung seines Hauses durch Demonstranten das Leben. Anthony stellt allein die Fernsehverbindung her, aber alle Erklärungen des Mönches stoßen auf Unverständnis. Er wird beschimpft und der Zerstörung der Menschheit beschuldigt. Aus diesem Grund begeht er auch Selbstmord im offenen Weltraum.

Die Male auf der Stirn schwangerer Frauen verschwinden, nachdem die Stimmen der Vernunft zum Verstummen gebracht werden. Kurze Zeit später ist in den Zeitungen von einem Massenselbstmord der Wale zu lesen, die sich alle an die Strände zum Sterben geworfen haben.

4.3 Der Schneeleopard

Der gealterte Schneeleopard Dschaa-Bars, einst das mächtigste Tier in den Bergen, befindet sich in der Endphase seines Lebens. Besiegt von einem jüngeren Rivalen hat er sowohl sein Rudel als auch seine Gefährtin verloren. Einsam und allein versucht er nun mit allerletzter Kraft, den Pass zu überqueren, um seine letzten Tage im Hochplateau hinter dem Pass zu verbringen.

Zur selben Zeit erlebt der bekannte Journalist Arsen Sammantschin in der kirgisischen Hauptstadt einen Einbruch. Zuerst wird er von der Presse verpönt und dann aufgrund eines neureichen Gönners von seiner Freundin verlassen. Nachdem man ihn auch noch aus dem Restaurant „Eurasia“ verweist, wird er von den Bodyguards des Geliebten seiner Aidina überfallen. Mit Aidina verschwindet auch sein Glaube an die Sage der „Ewigen Braut“, aus der er eine Oper schreiben wollte. Am Tiefpunkt angelangt, erstellt er Mordpläne.

Hilfe, seinen Plan zu verwirklichen, bietet sein Onkel Bektur. Dieser besitzt ein „Jagd- Bisnes“16 im Kolchos und zwei arabische Prinzen interessieren sich für eine Jagdpartie in den Bergen. Arsen soll die reichen Gäste als Übersetzer die ganze Zeit über begleiten.

Doch es kommt anders als erwartet. Auch die vier Jagdhelfer, unter anderem Arsens alter Freund Taschafghan, sehen endlich eine Möglichkeit, an Geld zu kommen. Sie erstellen einen Plan, in dem sie die Prinzen während der Jagd in eine Höhle entführen und dann mit 20 Millionen Dollar erpressen wollen. Als Lockmittel dient der alte Dschaa-Bars und Arsen wird gezwungen, als Dolmetscher bei diesem Komplott mitzuspielen.

Dabei hatte Arsen seine Krise eben erst überwunden. Als die wunderschöne Elesa, die eigentlich gegen das „Jagd-Bisnes“ ist, auftaucht, verstehen die beiden sich sofort. Sie lässt Arsens Geschichte der Ewigen Braut wieder aufleben und beide finden zusammen. Arsen steht nun im Konflikt zwischen der Jagd, Elesa und der Entführung. Doch Arsen ist Schweigen auferlegt, auch gegenüber Elesa.

Am Tag der großen Jagd wendet sich das Schicksal erneut, denn es führt Arsens und Dschaa- Bars Leben zusammen.

Auf der Jagd rebelliert Arsen schließlich gegen alles. Er verhindert sowohl die Jagd als auch die Entführung. Lauthals verscheucht er die Prinzen durch das Megafon, indem er ruft, die Mörder der Wildtiere sollen verschwinden und um sich schießt. Als Antwort kommen Gegenschüsse. Die Prinzen verschwinden und Arsen schleppt sich schwer verletzt in das gedachte Gefangenenlager der Geiseln. In der Höhle liegt der ebenfalls verwundete Dschaa-Bars, wo sie schließlich beide ihr gemeinsames Schicksal beenden.


16 Aus „Der Schneeleopard“ Seite 97

Weiter
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden