1 Einleitung

„Die Perestroika hat uns vor einem neuerlichen Weltkrieg bewahrt. Hätte es sie nicht gegeben, dann hätte das totalitäre Selbstverständnis weiter geherrscht.“2

Bereits die Eigensicht des Autors auf diese Phase verrät die Bedeutung jener für die Welt, sein Land und nicht minder für ihn selbst. Die Perestroika veränderte neben der weltpolitischen Konstellation auch das literarische Schaffen Tschingis Aitmatows.

In seinen Werken spiegeln sich die Erlebnisse seiner Zeit wider. Der Vergleich seiner Veröffentlichungen dient dazu, zu ergründen, was Aitmatow im Wandel seiner Geschichte bewegt. Welche Forderungen stellt er an die Gesellschaft, an das Leben und wie wandeln sich diese? Um dies zu ergründen, wählte ich mir drei seiner Werke aus und gebe diese inhaltlich wieder. Im Folgenden, dem Hauptteil meiner Arbeit, habe ich einen Vergleich zusammengestellt über Elemente, die sich mit der Zeit gewandelt haben oder denen er treu geblieben ist. Bei jenen auserwählten Werken handelt es sich um „Der weiße Dampfer“, „Das Kassandramal“ und „Der Schneeleopard“. Diese Romane entstanden in der Zeit vor, während und nach der Perestroika und zeigen meiner Meinung nach die bedeutenden Schnittpunkte der Geschichte in Bezug auf Aitmatows Leben.

1 Vgl. Seite 3, Perestroika – eine kurze historische Einführung
2 Tschingis Aitmatow im Interview mit Michael Martens: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10.07.2005, Nr. 27, Seite 10.