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Verhaltensbio3

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3 Erworbenes Verhalten



3.1 Lernen durch Prägung

3.2 Lernen durch Nachahmung

3.3 Lernen durch Gewöhnung

3.4 Lernen durch Konditionierung

3.5 Lernen durch Einsicht

Erworbenes oder erlerntes Verhalten wird im Laufe der Individualentwicklung erlernt. Es ermöglicht die Anpassung an spezielle Umweltbedingungen. Außerdem ist das erworbene Verhalten flexibel und kann durchaus wieder vergessen werden.

3.1 Lernen durch Prägung

Prägung ist ein in einem sehr frühen, festgelegten Abschnitt des Lebens stattfindender Lernprozess. Er erfolgt in einem verhältnismäßig kurzem Zeitraum und die Lernergebnisse sind oft irreversibel (Literaturverzeichnis [3]). Die Verhaltensweisen, die dabei erlernt werden erscheinen im späteren Leben wie angeboren. Besonderheiten beim Lernen durch Prägung sind, dass keine Belohnung oder Bestrafung stattfindet, dass Prägung nur in einer bestimmten Lebensphase erfolgen kann und man diese Phase auch nicht nachträglich durchleben kann, dass das gelernte nur schwerlich wieder abzulegen ist, auch wenn die Prägung nicht nach Wünschen zum Beispiel der Eltern verlaufen ist und das nur begrenzte Inhalte vermittelt werden können. Komplexere Abläufe einer bestimmten Handlung müssen mit Hilfe der anderen Lernformen selber erarbeitet werden (Quellenverzeichnis [8]). Beispiele für Prägung vor allem im Tierreich sind die Nachfolgeprägung, welche bei Säugetieren und Vögeln auftritt und die besonders wichtig für das Zusammenbleiben, Wiederfinden und das Erkennen in Kolonien ist, die Nahrungsprägung, den Kindern wird beigebracht welche Nahrung gut oder schlecht für sie ist, die Heimat- oder Ortsprägung und die sexuelle Prägung (Literaturverzeichnis [3]).

3.2 Lernen durch Nachahmung

Eine weitere Lernform, welche man beim Menschen und bei einigen hoch entwickelten Tieren, sowie bei einigen Vögeln finden kann, ist das Lernen durch Nachahmung oder das Lernen durch Beobachtung. Dabei wird eine Bewegung oder ein Laut eines anderen Lebewesens nachgeahmt und in das eigene Verhalten übernommen. Jeder kennt das Beispiel des sprechenden Papageis, welcher die menschlichen Worte imitiert. Ebenfalls beobachten die Schimpansenkinder ihre Mutter beim Termitenangeln und machen es ihr später nach. Viele Vögel übernehmen den arteigenen Gesang von ihren Eltern oder anderen, zur gleichen Vogelart gehörenden Vögeln in ihrer Umgebung (Literaturverzeichnis [3]). Meist ist es so, dass die Kinder ihren Eltern auf die Finger schauen und das Gelernte übernehmen. Das Gelernte muss jedoch nicht immer gleich angewendet werden. Manchmal werden die gleichartigen Bewegungen oder Laute erst viel später nachgemacht.

3.3 Lernen durch Gewöhnung

Bei der Gewöhnung oder Habituation wird einem Tier ein Reiz immer wieder zugeführt, der für das Tier weder eine positive noch eine negative Auswirkung hat. Nach mehreren Versuchen reagiert das Tier weniger und irgendwann reagiert das Tier gar nicht mehr. Die Reaktion kann aber durchaus noch durch andere Reize ausgelöst werden für die das Tier dann empfänglicher ist. Besonders deutlich wird diese Lernform bei den Tauben in großen Städten wie zum Beispiel in Venedig. Am Anfang haben sie noch eine große Scheu vor Menschen und lassen sich davonjagen. Nach einiger zeit reagieren sie jedoch gar nicht mehr auf Menschen, die auf sie zutreten oder ihnen näher kommen. Würden die Tauben durch einen größeren Raubvogel gejagt, dann würden sie den Fluchtreflex noch ausüben. Ebenfalls verdeutlichen kann man diese Form des Lernens an Rehen, die an einem Bahndamm fressen. Wenn sie dort zum ersten Mal fressen und der Zug vorbei fährt, werden sie noch wegrennen. Nach mehrmaligen Vorbeifahren des Zuges werden sie merken, dass ihnen kein Schaden zugeführt wird und werden ganz in Ruhe weiter fressen. Weitere Beispiele sind die Eichhörnchen in Wildparks und Freigehegen. Nach einiger Zeit fressen auch sie aus den Händen der Besucher. (Literaturverzeichnis [3]).

3.4 Lernen durch Konditionierung

Man unterscheidet zwei verschiedene Formen des Lernens durch Konditionierung. Zum einen gibt es die klassische Konditionierung. Hierbei wird ein neutraler Reiz mit einem auslösenden Reiz gekoppelt. Der neutrale Reiz wird schließlich selbst zum reaktionsauslösendem, bedingten, also erlernten Reiz (Literaturverzeichnis [3]). Die klassische Konditionierung wurde vor allem durch Pawlows Hunde - Experiment begründet (Anhang [3]). Zum anderen gibt es die operante oder instrumentelle Konditionierung. Bei dieser Lernform wird ein zufällig gezeigtes Verhalten mit einer positiven oder negativen Erfahrung verknüpft. Es erfolgt eine Art Bestrafung und Belohnung. Dadurch wird das Verhalten verstärkt oder eben bei Bestrafung gehemmt. Durch die positive Erfahrung wird die Handlung wiederholt. Bei negativen Erfahrungen wird das Lebewesen versucht sein diese Handlung zu unterlassen. Die Versuche zur operanten Konditionierung wurden von Burrhus Frederic Skinner durchgeführt. Er sperrte Ratten in eine Box, die sogenannte Skinner - Box. Mit der Betätigung zweier aufeinander folgender Hebel an der Wand der Box konnte die Ratte sich eine Belohnung in Form von Futter einlösen. Die Belohnung erhöht die Handlungsbereitschaft. Wurden von der Ratte jedoch die falschen Hebel gedrückt oder zumindest in falscher Reihenfolge, so bekam sie einen Stromstoß. Die schlechte Erfahrung hemmte die Handlungsbereitschaft enorm und die Ratte war also immer darauf bedacht, die richtigen Hebel zu betätigen (Quellenverzeichnis [9]). Konditioniertes Lernen kann man auch beim Menschen finden. Wenn ein Baby eine Milchflasche selber halten soll, so ist es am Anfang noch zu schwach und die Flasche wird abknicken. Somit hört auch der Milchfluss auf. Wenn die Eltern die Flasche regelmäßig wieder aufrichten, so ist der Milchfluss wieder da, was für das Baby eine Art Belohnung darstellt. Das hat die Folge, dass sich das Baby dies merken wird und die nächsten Male versucht sein wird, die Flasche aufrecht zu erhalten (Quellenverzeichnis [9]).

3.5 Lernen durch Einsicht

 

Das Einsichtslernen ist nur bei hoch entwickelten Tieren und Menschen möglich, da eine unbekannte Problemsituation durch Nachdenken erfasst werden muss. Die Lösung des Problems wird erst theoretisch im Geiste gesucht und ein Plan im Gehirn zurechtgelegt, der zum Erreichen des gewünschten Zieles führen soll. Die Ausführung erfolgt, nach dem kurzen Zögern, der Zeit des Nachdenkens, dann recht zielstrebig und ohne Unterbrechung (Quellenverzeichnis [10]). Schon vorhandene Erfahrungen und bekannte Problemstellungen können auf neue, unbekannte aber ähnliche Aufgaben übertragen werde (Literaturverzeichnis [3]). Als Beispiel könnte man ein Kind anbringen, welchem man eine Dose mit drei verschiedenen Öffnungen, zum Beispiel eine kreisförmige, eine quadratische und eine dreieckige Öffnung, gibt und die dazu passenden Steine. Das Kind wird sich die Steine und die Öffnungen genau ansehen und schon im Geist überlegen, welcher Stein in welche Öffnung passen könnte. Erst danach wird es die Steine in die Öffnungen stecken.

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